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wiki:cogger_presse

Die Cogger Presse von Dingler

(Zweibrücker Industriekultur, Klaus Meissner, September 2025)

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cogger_presse_krebs_s.532_.jpgDingler hat auch die Presse von J. Cogger nachgebaut und angeboten. Bei dieser Presse handelt es sich um eine Keilpresse. Zwei Nocken, die axial aus einem Kragen um die Spindel am unteren Ende hervortreten, drücken auf ringförmig angeordnete Keile und bewegen so den Tiegel nach unten.

Die Cogger Presse hat Keile mit veränderlicher Steigung, sie sind zu Beginn der Abwärtsbewegung des Tiegels mit großer Steigung (= schneller Hub mit kleiner Kraft) und zum Ende mit kleiner Steigung (= langsamerer Hub bei gleichzeitig steigenden Kräften) ausgeführt. Das kommt dem Drucker entgegen, da der Leerhub zu Anfang schell erfolgen soll und die großen planen Flächen (Tiegel gegen Form) zum Drucken große Kräfte erfordern. Das Prinzip wurde von de Heine entwickelt1).

Eine deutsche Beschreibung dieser Presse mit Angaben zum Mechanismus und dem neuartigen Rahmen liefert Krebs bereits 18272), dieser Beschreibung ist auch das Bild entnommen.

Die Cogger Presse war in England erfolgreich, aber wie viele Exemplare von Dingler gefertigt wurden ist nicht bekannt. Er bewirbt seine Cogger- Pressen in 3 Tiegelgrößen3), es sind derzeit auch keine erhaltenen Cogger Pressen von Dingler bekannt.

Der Mechanismus ist ein weiterer Fortschritt bei der Entwicklung der Tiegelpressen, hat aber wegen der internen Reibung noch nicht das angestrebte Ziel erreicht.

Cogger ist nicht der Erfinder des Mechanismus, aber er hat en Rahmen der Presse neu gestaltet, er löst den monolithischen Rahmen (aus einem Stück) von Stanhope auf und verwendet 2 geschmiedete Zuganker die, durch Röhren verdeckt, die Verbindung zwischen Unter- und Oberbalken der Presse bilden. Er hat dabei noch die bisher verwendete Bauform auf dem „T“ des Fundaments wie bei Stanhope eingesetzt und die geschmiedeten Zuganker bis in das „T“ geführt. Erst spätere Konstruktionen (z.B. von Dingler) verwenden die Zuganker nur zwischen Unter- und Oberbalken und haben ein separates Pressenfundament.

Dingler verwendet die aufgelöste Bauform dann für seine Hagar, Zweibrücker und Dinglerpressen. In den Vereinigten Staaten von Amerika verwendet Samuel Rust die aufgelöste Bauform ab 1829 für seine Presse, die er ursprünglich 1821 mit einem monolithischer „Acorn“-Rahmen eingeführt hatte. Die aufgelöste Bauform erlaubt einen deutlich leichteren Transport der Presse, da der schwere Rahmen zerlegt werden kann.

1)
T. C. Hansard, Typographia, Baldwin, Cradock and Joy, London 1825
2)
Krebs, Benjamin, Handbuch der Buchdruckerkunst, Frankfurt 1827
3)
Johann Heinrich Meyer, Journal für Buchdruckerkunst 1834, Sp. 122-124
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wiki/cogger_presse.txt · Zuletzt geändert: 2025/09/16 16:06 von klausm

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