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Ausstellung zur Zweibrücker Industriegeschichte

windkanal.jpg(Zweibrücker Industriekultur, 02.ter November 2025)

Allgemeines

Das Zweibrücker Stadtmuseum zeigt ab dem 02.11.2025 die Zweibrücker Industriegeschichte in einer Ausstellung. Das Bild zeigt den Ausschnitt eines Windkanals (Rotor), der von den Dinglerwerken gebaut wurde. Die Mitarbeiter in der Anlage veranschaulichen den gewaltigen Durchmesser des Rotors (15m!) und die Größe der Schaufelblätter.

Das Motto der Sonderausstellung ist: Industrie.Kultur.Geschichte(n)

Die Ausstellung des Stadtmuseums wird durch den Verein „Zweibrücker Industriekultur e.V.“ in vielfältiger Weise unterstützt. Vereins-Mitglieder stellen Exponate als Leihgaben zur Verfügung und liefern Ergebnisse ihrer Forschungen zur Industriekultur. Darüber hinaus wird die Ausstellung durch ein Rahmenprogramm ergänzt, das vom Verein Zweibrücker Industriekultur e.V. unterstützt wird. Wir bieten Vorträge zu Aspekten der Industriegeschichte, Führungen zu Artefakten der Zweibrücker Industriekultur, Führungen durch die Ausstellung und, gemeinsam mit Zweibrücker Unternehmen, Führungen durch produzierende Unternehmen.

Die Vortragsveranstaltungen des Vereins sind kostenlos, der Verein freut sich aber über Spenden für seine weitere Arbeit. Kosten für weitere Veranstaltungen entnehmen Sie bitte der WebSeite des Stadtmuseums. Die Vorträge werden als Video aufgezeichnet und öffentlich zugänglich gemacht, weitere Details:

Die Waffe der Demokraten schlechthin, die Homburger Stanhope Presse von Dingler

Vortrag am 06.11.2025 ab 19:00 im Herzogssaal des Stadtmuseums

Martin Baus (Siebenpfeiffer Stiftung, Homburg) und Klaus Meissner (Zweibrücker Industriekultur e.V.)

Sie war buchstäblich das „schwerste Geschütz“, mit dem die demokratische Opposition in der Pfalz der reaktionären Obrigkeit die Stirn bot: die Druckerpresse. Als eines der wenigen authentischen Zeugnisse jener stürmischen Zeit zwischen 1830 und 1832, als Homburg und Zweibrücken zum Zentrum der deutschen Freiheitsbewegung im Vorfeld des Hambacher Festes avancierten, hat sich im Foyer des Siebenpfeiffer-Hauses eine jener Maschinen erhalten, auf denen der Journalist Johann Georg August Wirth in Homburg zumindest zeitweise seine liberale Zeitung „Deutsche Tribüne“ produzierte. Es handelt sich um eine Presse vom Typ „Stanhope“, die von 1828 an im Werk von „Mechanicus“ Christian Dingler in Zweibrücken gebaut und von ihm fortan stetig verbessert wurde. Die Geschichte dieser „Schraubenpresse“, die über viele Umwege in den Besitz der Stadt Homburg gekommen ist, steht im Blickpunkt des Vortrags.

Die Bedeutung der Druckerpresse im Zusammenhang mit den politischen Ereignissen im Vorfeld des Hambacher Festes wird Martin Baus, der Geschäftsführer der Siebenpfeiffer-Stiftung, erläutern. Dipl.-Ing. Klaus Meissner aus Zweibrücken, der sich intensiv mit der technischen Entwicklung von Druckerpressen befasst, wird auf die Funktionsweise und die fortlaufenden Verbesserungen eingehen.

Martin Baus, M.A. hat Literatur- und Sprachwissenschaft sowie Geschichte an der Universität in Saarbrücken studiert. Von 1990 bis 2020 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter der Siebenpfeiffer-Stiftung in Homburg, seither ist er deren Geschäftsführer. Von ihm stammen zahlreiche Veröffentlichungen zur regionalen Geschichte mit dem Schwerpunkt regionaler Vormärz. Er ist Mitherausgeber der Saarpfalz-Lesebücher 1 und 2 (2003/05 bzw. 2023) sowie, zusammen mit Charlotte Glück des Jubiläumsbandes „200 Jahre pfälzisches Oberlandesgericht Zweibrücken – Recht.Gesetz.Freiheit“ (2015) und zusammen mit Bernhard Becker und Jutta Schwan von „Bayern an der Blies“ - 100 Jahre bayerische Saarpfalz 1816-1919 (2019). Zudem ist er seit 2004 Schriftleiter des „Saarpfalz-Jahrbuchs“.

Klaus Meissner, geb. 1957 in Bonn-Beuel, Studium allgemeiner Maschinenbau an der TH Darmstadt, als Diplom-Ingenieur Maschinenbau dann wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für Maschinenelemente und Konstruktionslehre. 1988 Umzug nach Zweibrücken und Leitung von Versuch und Erprobung bei Mannesmann Demag Baumaschinen. Nach Aufgaben in Konstruktion und Entwicklung von Fahrzeugkranen ab 2001 die Leitung des Bereichs Konstruktion und Entwicklung, später Produktsicherheit für den Geschäftsbereich Krane der Terex Corp. Jetzt - im Ruhestand - Forschung über die Geschichte von Dingler und die Industrialisierung Zweibrückens. Derzeitiger Schwerpunkt sind Dinglers frühe Jahre ab 1827, insbesondere mit den vielfältigen Druckerpressen. Außerdem Mitarbeit beim Freundeskreis Zweibrücker Industriekultur und Vorsitzender des Vereins Zweibrücker Industriekultur.

Vom Trampelzieher und Zöger zur Draht-, Ketten- und Stiftenfabrik „Roth, Heck & Schwinn"

Vortrag am 27.11.2025 ab 19:00 im Herzogssaal des Stadtmuseums

Geschichte(n) vom Drahtziehen und dem Ixheimer Nagelwerk, Klaus Hüttenhofer, Zweibrücker Industriekultur e.V.

Seit mehr als zweitausend Jahren wird Draht nach dem immer gleichen Prinzip gezogen und dennoch ist dieses Verfahren heute den wenigsten bekannt. Draht ist vielseitig und allgegenwärtig. Ohne diesen Werkstoff wäre die Entwicklung hin zu unserer heutigen High-Tech-Gesellschaft nicht möglich gewesen.

Einen wesentlichen Beitrag zur Versorgung von Industrie und Bevölkerung mit den benötigten Drahtprodukten leistet von der Mitte des 19. Jahrhunderts an bis zum heutigen Tag ein Werk in Ixheim: Die ehemalige Draht-, Ketten- und Stiftenfabrik Roth, Heck & Schwinn, im Volksmund auch Ixheimer Nagelwerk genannt und heute als Zweigwerk zum weltweit agierenden Unternehmen Westfälische Drahtindustrie GmbH (WDI) gehörig.

Der Vortrag erzählt mit eindrucksvollen Bildern und kurzen Videos die Geschichte der Drahtherstellung und des Ixheimer Nagelwerks und beschreibt auch die Personen, die wesentlich dazu beigetragen haben, dass die inzwischen über 180-jährige Geschichte dieses Werkes noch immer weitergeht.

Der seit ca. 10 Jahren in Zweibrücken lebende Klaus Hüttenhofer ist diplomierter Maschinenbauingenieur. Er arbeitete viele Jahre im In- und Ausland in verschiedenen Führungspositionen für ein weltweit agierendes großes deutsches Industrieunternehmen. Er wohnt mit seiner Frau auf dem Grundstück der ehemaligen „Villa Heck“, dem Mitbegründer der Draht-, Ketten- und Stiftenfabrik Roth, Heck & Schwinn in Ixheim. Dies weckte sein Interesse an der Geschichte dieser Firma und anderer Zweibrücker Industrieunternehmen, sodass er beschloss, tiefere Forschungsarbeiten zu dieser Firma durchzuführen und dazu dem Verein Zweibrücker Industriekultur e.V. beizutreten, wo er heute auch als zweiter Vorstand tätig ist.

Führung durch die Ausstellung

Führung am 04.12.2025 am 16:00

Während dieser speziellen Ausstellungsführung wird der Leihgeber Gerd Steuer aus Anlass des 150-jährigen Jubiläums der Verbindung Zweibrücken – Landau Ihnen seine besonderen Exponate zur Zweibrücker Eisenbahn-Geschichte persönlich vorstellen (siehe ).

Windkanäle aus Zweibrücken: Ihre Vielfalt und Bedeutung für die Welt

Vortrag am 15.01.2026 ab 19:00 im Herzogssaal des Stadtmuseums

Dr.-Ing. Dieter Holzdeppe (Flugzeugbau und Raumfahrttechnik) und Dr. Dietrich Soyez (Glazialmorphologie, Industriegeographie), beide Zweibrücker Industriekultur e.V.

Windkanäle haben als zum Teil sehr große, aber gleichzeitig extrem genaue aerodynamische Messapparaturen großen Einfluss auf viele Aspekte unseres täglichen Lebens, sei es im Flugzeug- oder Automobilbau, sei es bei der Konstruktion von Brücken oder Hochhäusern etc. etc. Ohne sie sähe die Welt anders aus. Aber was sind eigentlich Windkanäle, wie sind sie aufgebaut, wie funktionieren sie und wozu werden sie gebraucht? Dr.-Ing. Dieter Holzdeppe wird grundlegende Funktionsweisen und Bauelemente eines Windkanals vorstellen und erläutern, warum die Welt, wie wir sie kennen, ohne Windkanäle nicht existieren würde. Vermutlich hat nämlich jeder der Zuhörer bereits von den Ergebnissen der Arbeit an und mit Windkanälen profitiert, in der Regel ohne es zu wissen.

Dr. Dietrich Soyez wird anschließend über das „Bauvorhaben 101“ berichten, ein geheimes Windkanalprojekt während des Dritten Reichs, und seine unglaubliche Geschichte in der Zeit unmittelbar nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Das Vorhaben, auch unter dem Tarnnamen „Zitteraal“ bekannt, sollte im Ötztal der Forschung auf dem Gebiet der Aerodynamik dienen. Es wurde von dem Zweibrücker Maschinenbauer Dinglerwerke A.-G. als Generalunternehmer koordiniert und durchgeführt, konnte aber bis Ende des Krieges nur zu etwa 30% aufgebaut werden. Neuere Erkenntnisse belegen, wie wichtig dieses Projekt dann direkt nach Kriegsende für das stark zerstörte Zweibrücken war, da die französische Militärregierung nur wenige Wochen nach Kriegsende die Produktion wieder anlaufen ließ. Nach dem erneuten Aufbau dieses Hochgeschwindigkeits-Windkanals in den französischen Alpen und seiner Inbetriebnahme Anfang der 1950er Jahre arbeitet die Anlage bis heute.

Christian Wery, Heinrich Lanz, John Deere, Landmaschinentechnik der letzten 150 Jahre aus Zweibrücken und ihre Verknüpfungen

Vortrag am 05.02.2026 ab 19:00 im Herzogssaal des Stadtmuseums

Ferdinand Zumbach, Zweibrücker Industriekultur e.V.

In den letzten 150 Jahren hat eine starke Mechanisierung in der Landwirtschaft stattgefunden! Die damit verbundene Effektivitätssteigerung in der Erzeugung von Nahrungsmitteln ermöglicht es uns heute, mit deutlich weniger Beschäftigten in der Landwirtschaft, die Versorgung der gewachsenen Bevölkerungsgröße sicherzustellen!

Diese Entwicklung hat auch die Lebensmittelpreise nachhaltig positiv beeinflusst und damit den Wohlstand der allgemeinen Bevölkerung gefördert.

Anhand von Beispielen der Produktentwicklungen der Firmen Wery, Lanz und John Deere soll die Mechanisierung der Landmaschinentechnik in den unterschiedlichen zeitlichen Epochen konkreter beschrieben werden. Außerdem wird deren Einfluss von Zweibrücken aus auf die gesamte Technische Entwicklung der Landmaschinen in Europa gezeigt und die Verknüpfungen innerhalb der Industriekultur jener Zeit in Zweibrücken beschrieben.

Der Vortragende Ferdinand Zumbach sagt von sich: Mein persönlicher Bezug zur Landwirtschaft ist durch meine Eltern entstanden, die beide aus der Landwirtschaft kamen. Dadurch habe ich über die familiären Verbindungen den Großteil meiner Schulferien in der Landwirtschaft verbracht habe und so auch den Umgang mit Landmaschinen kennen und schätzen gelernt.
Über mein Maschinenbaustudium hatte ich dann die Möglichkeit verschiedenste Maschinen in den Bereichen Baumaschinen und später dann auch im Bereich Erntemaschinen (Mähdrescher und Feldhäcksler) kennenzulernen.

Druckvorführung

Sonderveranstaltung am 01.03.2026 ab 11:00

Iris Seyler druckt auf der alten Tiegelpresse von Dingler im Stadtmuseum

Die Künstlerin Iris Seyler unterrichtet im Fach Kunst am Hofenfels-Gymnasium in Zweibrücken und leitet die Jugendkunstschule der Stadt. Sie besuchte die Meisterschule in Kaiserslautern, um Steinmetzin und Steinhauerin zu werden. Danach lebte sie in Vancouver, Kanada und studierte Bildhauerei an der angesehenen Emily-Carr-University of Art and Design. Sie ist außerdem die Leiterin des Fördervereins Erlebnis-Druckmuseum in Zweibrücken.

Führung zum Fahrenberg: Ausgangspunkt der Zweibrücker Industrialisierung

Führung am 12.03.2026 ab 14:00

Die Führung wird der Industriegeograph Prof. i.R. Dietrich Soyez (Zweibrücker Industriekultur e.V.) durchführen.

Sie beginnt um 14:00 Uhr am Eingang des Stadtmuseums und endet auch dort ca. 15:30 Uhr. Führung zu einem der Ausgangspunkte der Industrialisierung Zweibrückens, wo auf dem Gelände des ehemaligen Schönhofs der Zweibrücker Mechanicus Christian Dingler ab 1834 Maschinen und Anlagen produzierte. Er legte damit den Grundstein für ein Unternehmen von Weltgeltung.

Das Aufblühen von Gewerbe in Zweibrücken im 19. Jahrhundert durch den Einfluss des französischen Rechts

Vortrag am 18.03.2026 ab19:00 im Foyer des Oberlandesgerichts Zweibrücken (Schloss) in Kooperation mit dem Historischen Verein Zweibrücken e.V.

Walter Dury, Präsident des Oberlandesgerichts i. R.

Wieso war die westlichste Provinz Bayerns, später Rheinbaiern oder Pfalz genannt, nach der Französischen Revolution Ausgangspunkt einer umfassenden liberalen Bewegung? Mit positiven Auswirkungen auch für Gewerbe und Handel. Welche Rolle spielten dabei die „Rheinischen Institutionen“ mit ihren liberalen Gesetzen? Und welche Auswirkungen hatten sie auf die Gesellschaft und die aufkommende Industrialisierung in der Region? Mit diesen rechtsgeschichtlichen und politischen Fragen beschäftigt sich der Referent, ehemaliger, langjähriger Präsident des Pfälzischen Oberlandesgerichts Zweibrücken, aus der Sicht eines Juristen.

Der Vortragende Walter Dury wurde 1944 in Zweibrücken geboren. Nach dem Abitur Zeitsoldat (Oberleutnant d. R.), Studium der Rechtswissenschaften in Heidelberg und Saarbrücken, 1. Staatsexamen 1972. Danach wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Saarbrücken und Referendar in der Pfalz. 2. Staatsexamen 1974 in Zweibrücken. Sodann Richter am Landgericht und Oberlandesgericht Zweibrücken. Daneben war er vielfältig ehrenamtlich engagiert, im Sport, im Stadtrat oder in sozialen und kulturellen Organisationen. Von 1992 bis 1995 Präsident des Landgerichts Kaiserslautern, 1995 bis 2009 Präsident des Pfälzischen Oberlandesgerichts Zweibrücken sowie gewählter Richter am Verfassungsgerichtshof Rheinland-Pfalz in Koblenz. Langjähriger Vorsitzender von Prüfungskommissionen im 1. und 2. Juristischen Staatsexamen. Vorsitzender von Schiedsgerichtsverfahren, juristische, sportrechtliche, rechtspolitische und rechtsgeschichtliche Vorträge und Publikationen. Nach der Pensionierung beratend tätig in der Rechtsanwaltskanzlei seines Sohnes in Saarbrücken und Vorsitzender von Schiedsgerichten.

Druckvorführung

Sonderveranstaltung am 22.03.2026 ab 11:00

Iris Seyler druckt auf der alten Tiegelpresse von Dingler im Stadtmuseum

Die Künstlerin Iris Seyler unterrichtet im Fach Kunst am Hofenfels-Gymnasium in Zweibrücken und leitet die Jugendkunstschule der Stadt. Sie besuchte die Meisterschule in Kaiserslautern, um Steinmetzin und Steinhauerin zu werden. Danach lebte sie in Vancouver, Kanada und studierte Bildhauerei an der angesehenen Emily-Carr-University of Art and Design. Sie ist außerdem die Leiterin des Fördervereins Erlebnis-Druckmuseum in Zweibrücken.

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wiki/allgemeines.txt · Zuletzt geändert: 2025/11/10 08:09 von klausm

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