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(Zweibrücker Industriekultur - Klaus Meissner - August 2025)
Neben den anderen Typen von Tiegelpressen hat Dingler auch die sogenannte Columbia Presse des Georg Clymer nachgebaut und angeboten. Die Columbia-Presse wurde in Nordamerika, wo sie zuerst entstand, kein Erfolg, da sie für Transporte zu schwer war. Laut Green1) baute Clymer nur etwa 25 Exemplare in Nordamerika, von denen keines mehr existiert. Clymer siedelte daher 1817 nach London um und wurde mit der Presse in Europa sehr erfolgreich. Die ersten Columbia-Pressen in Deutschland wurden durch die Werkstätten in Zorge (Harz) im Auftrag von Vieweg aus Braunschweig gebaut2).
Das Bild ist einer Werbeanzeige von Dingler mit dem Titel „Stanhope- und Columbia-Pressen von Christian Dingler, Mechanicus in Zweybrücken“ entnommen und zeigt eine solche Presse3) von Dingler. Auffallend ist hier die Ausfachung im Rahmen der Presse, die den ersten Stanhope Pressen von Dingler entspricht. Der Text gibt eine kurze Beschreibung beider Typen und offeriert die Pressen jeweils in zwei Tiegelgrößen.
Die Lithographie wurde vermutlich als Auftragsarbeit für Dingler von der Steindruckerei von Rudolph Schlicht aus Mannheim angefertigt, der genaue Zeitpunkt der Entstehung ist unbekannt. Allerdings ist im Hesperus vom Mai 18294) ein Brief aus Zweibrücken vom 15.04.1829 abgedruckt, der sich offensichtlich auf eben diese Werbeanzeige bezieht (derselbe Text). Es wird dort außerdem berichtet, dass Dingler zu dieser Zeit an einer Columbia-Presse für die Druckerei von Georg Ritter in Zweibrücken arbeitet.