====== Zwangsarbeiter Lager ====== ==== Dingler 1 ==== Lager nördlich der Dinglerstraße auf dem Betriebsgelände. In diesem Teil des Firmengeländes lebten in getrennten Baracken französische Kriegsgefangene des Arbeitskommandos 1419, internierte Italiener und russische Frauen (s. Schuljak, Stadtarchiv ZW, Bestand W 15b). In der Suchanfrage nach einem Holländer wird die Adresse „Dinglerstr. 40, Gebäude F“ genannt und damit wahrscheinlich dieses Lager gemeint. ==== Dingler 2 ==== Lager südlich der Dinglerstraße auf dem Betriebsgelände von Dingler. Hier lebten Ostarbeiter, die von den Aufsehern oft schikaniert wurden. Schuljak (Stadtarchiv W 15b), Rewadenko (StA W 15b) und König (Brief v. 24.1.2018) nennen dieses Lager. Kinder beobachteten, wie Lagerinsassen misshandelt wurden. Die Männer mussten sich nackt im Hof aufstellen, wurden mit Wasserschläuchen abgespritzt und mit Straßenbesen abgeschruppt. ==== Dingler 3 ==== Lager Dingler auf dem Sportplatz von Ernstweiler. Es ist nicht bekannt, unter welcher Bezeichnung dieses Lager geführt wurde. Aber es gibt Ratsprotokolle vom 6.3.1946 und 1.8.1947, die belegen, dass die Firma Dingler während des Krieges dort Baracken zur Unterbringung von Ausländern stehen hatte. ==== Schönhof ==== {{ :wiki:lager_schoenhof_1944.jpg?direct&200|}} Lager Schönhof an der Ernstweilerstraße (heute Lanzstraße). In diesem Lager zwischen Bubenhausen und Ernstweiler lebten Franzosen, die für Dingler arbeiteten (Versorgung durch DAF-Küche im NSKK-Heim). Das Lager ist wegen seiner dreieckigen Anlage auf Luftaufnahmen gut zu erkennen. Es wird auf der Sterbeurkunde eines Franzosen im April 1944 erwähnt. 120 italienische Militärinternierte, die bei dem Bauunternehmen Wagenbrenner arbeiteten, lebten in einem „Lager Bubenhausen“. Karl Sieg erinnert sich, dass im Lager an der Ernstweilerstraße Italiener lebten, die noch ihre Uniformen trugen. Möglicherweise ist das Italienerlager Bubenhausen identisch mit dem Lager Schönhof. Auch nach dem Krieg wurden die Gebäude weiter bewohnt (Gespräch mit Karl Sieg, s.o.). ==== Oltsch ==== Lager Oltsch, Homburgerstr. 106. Es gab ein Barackenlager gegenüber von Oltsch für Polen und Spanier. Nach dem Krieg wurden dort Familien, die ausgebombt oder zugezogen waren, untergebracht. (Hofer, Brief vom 7.2.2018) ==== Lanz ==== Lager Lanz, Homburgerstr. 138/Junkerstr. Dieses Barackenlager war gegenüber der Firma Lanz errichtet worden. In Sterbeurkunden von Ostarbeitern wird ein „Ostarbeiterlager I, Homburgerstraße“ genannt. Auch die meisten Kinder von Ostarbeiterinnen, die in Zweibrücken starben, gehörten in dieses Lager. Hofer erinnerst sich an „eine große Kolonne sehr schlecht, fast zerlumpt, zum Teil in Decken gehüllte Menschen“, denen er morgens auf dem Schulweg begegnete. ==== Andere Lager in Ernstweiler ==== {{ :wiki:gastwirtschaft_schwartz_ernstweiler_2_.jpg?direct&200|}} Es wird erzählt, dass in der Gastwirtschaft Schwartz in der Homburgerstraße polnische Familien untergebracht waren. In der Sterbeurkunde eines Ukrainers wird eine Adresse Homburgerstr. 153 genannt. Diese Hausnummer existiert aber nicht. Diese Unklarheit lässt sich im Moment nicht aufklären. ==== Gasthaus Jakobykeller ==== Gasthaus Jakobykeller, Friedrich-Ebert-Str. 1. Es ist in der Liste „Lager von Zivilarbeitern“ enthalten, die sich im Stadtarchiv Zweibrücken befindet (Bestand W15). Dort waren Russen und Polen untergebracht, wahrscheinlich Arbeiter der Reichsbahn, der das Gebäude gehörte. (S. Ratsprotokolle, Bd XXVIII, S. 89) ==== Wattweilerstraße ==== Dieses Lager lässt sich nicht genau lokalisieren. Lt. Michael Zimmermann gab es ein Lager bei einem Chemie-Unternehmen (Gebr. Roth). Näheres unbekannt. Vielleicht befand sich das Lager auch höher am Hang, etwa beim Sportplatz Bubenhausen, denn man erzählte von Zwangsarbeitern, die jeden Tag die Straße herunterkamen. ==== Wolfsloch ==== {{ :wiki:lager:lager_wolfsloch_1944.jpg?direct&200|}} Das Lager befand sich an der Stelle der heutigen Hochhäuser in der Webenheimstr. 3 und 5. Die Anlage ist auf Luftbildern gut als zweigeteilte Anlage zu erkennen: ein Teil für die Zwangsarbeiter und - durch einen Zaun abgetrennt - die Baracken für die Lagerleitung. Im Lager lebten französische Kriegsgefangene (Arbeitskommando 1418) und Ostarbeiter, die alle für Lanz arbeiteten. Im Januar 1945 wurden neun Ostarbeiter auf einem eigenen kleinen Friedhof bestattet.In den 1950er Jahren wurden die Toten dann umgebettet und der Friedhof aufgelöst. Heute steht dort ein großer Strommast neben der Autobahnabfahrt Zweibrücken-Bubenhausen. Die Baracken der Lagerleitung wurden auch nach dem Krieg weiter genutzt. Im Stadtarchiv Zweibrücken (Bestand W 29) findet sich eine Aufstellung über Mieteinnahmen ab Juli 1945 aus dem „Gefangenenlager Wolfsloch“ mit 3 Baracken (s. auch Gespräch mit Karl Sieg am 28.4.2017). ==== Langental ==== Dieses Lager war für den Reichsarbeitsdienst (RAD) gebaut worden. 1941/42 lebten dort italienische Arbeiter der Fa. Johann Albert. Wahrscheinlich wurde es weiter für Westwallarbeiter genutzt. Ab Juni 1945 erzielte die Stadt Einnahmen aus der Vermietung von Wohnraum in diesem Barackenlager (Stadtarchiv Zweibrücken, Bestand W 29). ==== Ludwigschule ==== {{ :wiki:lager:ludwigschule_u_lammstrasse_zweibruecken_4.jpg?200|}} Ludwigschule, Bleicherstr. 3. Bereits vor dem Krieg gab es dort eine Großküche, die Westwallarbeiter und RAD-Lager belieferte. Laut Walter Hauck waren in der Turnhalle Zwangsarbeiter untergebracht. A. Peschke erinnert sich an „Kolonnen von Ostarbeitern, die zu ihrem Lager in der Ludwigschule geführt wurden. Als Regenschutz trugen sie Zuckersäcke über dem Kopf“. Am 7. 1. 1945 fielen Bomben auf Schloss und Ludwigschule. Dabei kamen mindestens neun Zwangsarbeiter ums Leben. Laut Unterlagen des Deutschen Roten Kreuzes war zu dieser Zeit in der Ludwigschule ein Lazarett untergebracht, in dem Menschen aus 18 Nationen behandelt wurden. ==== Gasthaus Buchheit ==== Lager Buchheit, Landauerstr. 25. Dort lebten Angehörige verschiedener Nationen (Russen, Polen, Franzosen, Italiener) die in einer Reihe von Handwerksbetrieben in der Stadt arbeiteten. Das Lager wurde von der Deutschen Arbeitsfront (DAF) betrieben. W. Hauck: „Sie löffelten immer das gleiche Essen, wirkten ungepflegt“. Dieses Lager ist vielfach belegt durch Gestapo-Unterlagen über Streitereien unter den Bewohnern, durch Sterbeurkunden und Zwangsarbeiterlisten. ==== Gasthaus Jägerslust ==== Lager Jägerslust, Glockengasse 11. Diese ehemalige Gastwirtschaft wird als Familienlager der Firma Lanz beschrieben, in dem bis zu 70 Personen, darunter auch 17 Kinder, wohnten. In Sterbeurkunden wird es einfach als „Ostarbeiterlager Lanz“ bezeichnet. Es soll mit Russen, Ukrainern, Polen, Franzosen und Holländern belegt gewesen sein (Stadtarchiv Zweibrücken, Bestand W 15). Das Haus wurde 1945 bombardiert und als Lager aufgegeben. ==== Herzog-Wolfgang-Stiftung ==== Herzog-Wolfgang-Stiftung, Fabrikstr. 16 (heute: Johann-Schwebel-Str. 16). Im Gebäude der ehemaligen Zichorienfabrik Zorn und Kuhn, das die Herzog-Wolfgang-Stiftung nach dem Bankrott der Firma in den 1920er Jahren erworben hatte, waren französische Kriegsgefangene des Arbeitskommandos 1414 untergebracht. Die Gefangenen arbeiteten teils für die Herzog-Wolfgang-Stiftung, teils für Bauern und Handwerksbetriebe in der Umgebung. Unterlagen finden sich im Archiv der Herzog-Wolfgang-Stiftung, im Nachlass Häfner und im Stadtarchiv Zweibrücken (Bestand W15). ==== Mädchenoberschule ==== Mädchenoberschule, Himmelsbergstraße. Dieses Lager wird im Januar 1945 erstmals in einer Sterbeurkunde genannt. Wahrscheinlich wurde die Schule erst nach der Schließung des Schulbetriebs und der Evakuierung der Bevölkerung im Herbst 1944 als Lager oder als Lazarett für Zwangsarbeiter genutzt. ==== Gymnasium Himmelsberg ==== Dieses Lager wird erstmals in einer Sterbeurkunde im Februar 1945 genannt. Wahrscheinlich wurde das Gebäude erst nach der Schließung der Schulen ab Herbst 1944 als Lager genutzt. ==== Turnerheim auf dem Wacken ==== Lager in der Wackenstraße 9. Laut Zeitzeuge Weinkauf, der in der Nähe aufwuchs, wurde dieses Turnerheim als Russenlager genutzt. Der Hausmeister des Turnerheims, der im Gebäude wohnte, diente als Lagerleiter. Die Leute wurden unter Bewachung zur Arbeit geführt. Weinkauf weiß aber nicht, wo sie arbeiteten. Als seine Mutter einmal einige Helfer brauchte und ihnen nach der Arbeit Brot gab, wurde sie vom Lagerleiter verwarnt. ==== Ehemalige Papierfabrik ==== Ehemalige Papierfabrik der Gebrüder Wohlgemuth, Alte Bubenhauserstr. 9 – 13. Das Geschäft wurde in der Reichspogromnacht zerstört. Die Besitzerin konnte auswandern, während andere Familienmitglieder in Konzentrationslager deportiert wurden und dort den Tod fanden. Das Gebäude wurde von 1942 bis 1945 durch die Reichsbahn für französische Kriegsgefangene des Arbeitskommandos 1422 genutzt. (Stadtarchiv Zweibrücken, Bestand W15). ==== Gasthaus Schützenhof ==== Gasthaus Schützenhof, Bubenhauser Str. 47. Es wird in der Liste „Lager von Zivilarbeitern“ aufgeführt, die sich im Stadtarchiv befindet (Stadtarchiv Zweibrücken, Bestand W 15). Ansonsten ist nichts über dieses Lager bekannt. ==== Lager an der Bahn ==== Lager an der Bahn für russische Kriegsgefangene. Verschiedene Zeitzeugen berichten über ein derartiges Lager. Alex Bast sagt, dass die Gefangenen oft kein Essen bekamen. Walter Folz erzählt, dass dort Gefangene im Freien lebten, nichts zu essen bekamen und vor Hunger im Boden nach Würmern gruben. Es ist nicht bekannt, wie lange dieses Lager bestand. ==== Escales ==== Wohnhaus/Plüschfabrik Escales, Karlstr. 27. Die Tuchfabrik war schon 1925 stillgelegt worden. Der hochbetagte jüdische Fabrikant Otto Escales musste das Gelände weit unter Wert an die Stadt verkaufen. In diesem Anwesen wurden französische und belgische Arbeiterinnen der Firma Dorndorf untergebracht, wie die Adressangaben auf Versicherungskarten belegen. Es sollen dort auch zwei Franzosen gewohnt haben, die beim Stadtbauamt eingesetzt waren (Stadtarchiv Zweibrücken, Bestand W 15). Das Haus wurde bei Kriegsende zerstört. ====Wery==== Lager Wery, Kaiserstr. 58-60. Laut Aufstellung im Stadtarchiv (Bestand W15) lebten dort Polen und Franzosen. Sonst ist wenig bekannt. ==== Lanz ==== Lager Lanz, Schillerstr. 54. Dieses Lager im "Altwerk" von Lanz war nur eines von mehreren Lagern, die die Firma für ihre Arbeitskräfte einrichten musste. Es lebten dort Ostarbeiter von Lanz. Alex Bast, der in der Nähe aufwuchs, spricht von einem Polenlager mit sehr schlechtem Essen. ==== Peschke ==== Lager Peschke, Schillerstraße. Laut Email-Kommunikation mit dem ehemaligen belgischen Zwangsarbeiter Hugo Resseler war dieses Lager hinter der Wirtschaft „Zu den Vier Jahreszeiten“ (Schillerstr. 32), also direkt bei der Firma Peschke, gelegen. Dort stand eine ehemalige Turnhalle, die wahrscheinlich als Lager genutzt wurde. ==== NSKK-Heim ==== NSKK (Nationalsozialistisches Kraftfahrkorps)-Heim, Dinglerstr. 3. Das Haus wurde als Lager für französische Kriegsgefangene des Arbeitskommandos 1417 genutzt, die für Stadtverwaltung, Industriebetriebe, Handwerker und Bauern arbeiteten. Dort wurde auch für Kriegsgefangene an anderen Standorten gekocht (Pierre Beitscher, Gestapo-Akten). Der ehemalige Kriegsgefangene Emile Chantry erzählte seinem Neffen, dass das Lager hinter der Mauer, die den Parkplatz Uhlandstraße abschließt, gelegen war. ==== Knabenoberschule ==== Lager Knabenoberschule, Hofenfelsstraße 53. Die Schule wurde vermutlich ab September 1944, als alle Schulen geschlossen wurden, als Lager für Russen und Ukrainer genutzt. Das Lager wird erstmals auf einer Sterbeurkunde vom 12. 12. 1944 erwähnt. ==== Gärtnerei Guth ==== Gärtnerei Guth, Hofenfelsstr. 57/59. Dort waren französische Kriegsgefangene des Arbeitskommandos 1415 untergebracht. Die Belegung dauerte von 1941 – 1945 (Stadtarchiv Zweibrücken, Bestand W15) ==== Pörringer und Schindler ==== Lager Pörringer und Schindler, Saarlandstraße 18 und 20. Das Wohnhaus an der Ecke Saarlandstraße/Rennwiese wurde für französische Kriegsgefangene des Arbeitskommandos 1413 genutzt (Pierre Beitscher, Stadtarchiv Zweibrücken, Bestand W15). Am anderen Ende des Firmengeländes, Saarlandstr. 20, gab es eine Baracke, in der Polen untergebracht waren (Sterbeurkunde, Versicherungskarten, mündlicher Hinweis durch Antonie Rittmann). ==== Rennbahn ==== {{ :wiki:lager:rad-lager_rennwiese_2a.jpg?direct&200|}} Das Lager Rennbahn wurde ursprünglich als RAD-Lager (Reichsarbeitsdienst) gebaut. 1940 – 1942 waren dort Italiener und Arbeiter aus Lothringen untergebracht. Einige arbeiteten bei Firma Buchholz. Das Lager wurde vermutlich 1942 aufgelöst und die Baracken abgebaut. Während es keine Aufnahmen von Zwangsarbeiterlagern gibt, durften Bilder von RAD-Lagern zu Werbezwecken in der Öffentlichkeit verbreitet werden. Deshalb gibt es von diesem Lager eine Postkarte. ==== Fasanerie ==== {{ :wiki:lager:rad-lager_fasanerie_1944.jpg?direct&200|}} Das Lager Fasanerie lag oberhalb der heutigen Richard-Wagner-Straße. Es war zunächst ein Lager des Reichsarbeitsdienstes (RAD), in dem RAD-Trupps lebten, die am Bau des Westwalls beteiligt waren. Später wurde es Ausländerlager. Am 16.1.1945 kamen dort 5 Russen und Ukrainer bei einem Bombenabwurf ums Leben. ==== Schlageterplatz ==== Lager Schlageterplatz (Arnoldsruhe). Dieses Lager wurde in mündlichen Berichten von Rainer Lodes und Richard Hudlet genannt. Es wird auch in den Krankenbüchern des Katholischen Krankenhauses als Wohnort aufgeführt. Möglicherweise befanden dort Unterkünfte für Westwallarbeiter. ==== Schule Niederauerbach ==== Schule Niederauerbach, Ackerweg 9. Das Gebäude wurde nach der Schließung der Schulen ab September 1944 mit Polen und Russen belegt, die zu Schanzarbeiten eingesetzt wurden (Stadtarchiv Zweibrücken, Bestand W15). ==== Turnhalle Niederauerbach ==== In der Nähe der Schule befindet sich die Turnhalle Niederauerbach, Hofenfelsstr. 254. So wie in der Schule waren hier ebenfalls Polen und Russen untergebracht (Stadtarchiv Zweibrücken, Bestand W15). ==== Gasthaus Schmideder ==== Gasthaus Schmideder, Hofenfelsstr. 274. Wie in der nahe gelegenen Turnhalle und der Schule Niederauerbach waren auch hier Polen und Russen untergebracht (Stadtarchiv Zweibrücken, Bestand W15a). Irmgard Kennel, die in der Nachbarschaft lebte, berichtet von russischen Kriegsgefangenen, die im Tanzsaal der Gastwirtschaft untergebracht waren und von SA-Leuten bewacht wurden. Bei Fliegeralarm konnten sie im Keller der angrenzenden Brauerei Schutz suchen. (Irmgard Kennel, 16.11.2016) ==== Gasthaus Werner ==== Gasthaus Werner, Carl-Pöhlmann-Str. 19. Das Gasthaus wurde als Krankenstube für Zwangsarbeiter genutzt (Stadtarchiv Zweibrücken, Bestand W15). ==== Wohnhaus Heilbachstr. 9 ==== Wohnhaus Heilbachstr. 9. In diesem alten Haus lebten französische Kriegsgefangene des Arbeitskommandos 1363, die in Landwirtschaft und Gewerbe eingesetzt wurden (Stadtarchiv Zweibrücken, Bestand W 15). Rudi Glahn berichtet, dass er als 10jähriger Bub die Kriegsgefangenen, die bei seinem Vater arbeiteten, abends nach der Arbeit zu diesem Haus begleiten musste. Das Haus wurde später abgerissen, weil es baufällig war. ==== Gießerei Buchholz ==== Gießerei Buchholz, Pirmasenserstr. 106. Die ersten Zwangsarbeiter der Firma kamen aus Lothringen und lebten im RAD-Lager Rennwiese. Ab 1943 beschäftigte die Gießerei Ostarbeiter, für die sie ein kleines Lager mit zwei Baracken auf dem Betriebsgelände errichtete (Unterlagen Buchholz). ==== Gasthaus Sutter ==== Gasthaus Sutter, Pirmasenserstr. 114. Ab Herbst 1944 lebten hier Polen, Russen und Italiener, die zu Schanzarbeiten eingesetzt wurden (Stadtarchiv Zweibrücken, Bestand W15). ==== Ziegelei Weppler ==== Ziegelei Weppler, Pirmasenserstr. 95. Die Firma Weppler hatte auf oder neben dem Betriebsgelände ein Lager für französische Kriegsgefangene des Arbeitskommandos 1361 und für russische zivile Zwangsarbeiter. ==== Schuhfabrik Dorndorf ==== Schuhfabrik Dorndorf, Pirmasenserstr. 97. Dorndorf betrieb ein eigenes Lager v.a. für Frauen (Französinnen, Ukrainerinnen, Russinnen, Belgierinnen) direkt neben der Schuhfabrik. In manchen Unterlagen wird das Lager auch nach der angrenzenden Straße "Lager Contwigerhangstraße" genannt. ==== Ixheim ==== RAD-Lager Ixheim, Thomas-Mann-Straße. Dieses Lager war ursprünglich für den Reichsarbeitsdienst (RAD) gebaut worden. 1941 wurden dort italienische Fremdarbeiter untergebracht. Es war bis Kriegsende in Betrieb, denn es wird in der Sterbeurkunde eines Slowenen vom 16.2.1945 erwähnt. ==== Gasthaus Roter Ochsen ==== Gasthaus Roter Ochsen, Bitscherstr. 28. 1941/42 diente das Gasthaus zur Unterbringung von italienischen Fremdarbeitern. In Gestapo-Akten über Auseinandersetzungen unter den Bewohnern ist von Lothringern die Rede. ==== Turnhalle Ixheim ==== Turnhalle Ixheim, Lothringenstr. 12. Sie wurde als Lager für russische Kriegsgefangene des Arbeitskommandos 1412 eingerichtet und von 1942 bis 1945 genutzt. Das Gebäude war mit Stacheldraht umzäunt. Hans Hügel erzählt, dass er als kleiner Junge einmal beobachtete, wie ein Wachmann einem der Gefangenen Nägel abnahm, die dieser unerlaubt von der Arbeit mitgenommen hatte. Er warf die Nägel in den Stacheldrahtverhau und zwang den Arbeiter, hineinzukriechen und sie wieder einzusammeln. ==== Gasthaus Emrich ==== Gasthaus Emrich, Bitscherstr. 92. Das Gasthaus diente als Lager für französische Kriegsgefangene des Arbeitskommandos 1405, die bei Roth, Heck & Schwinn arbeiteten (Stadtarchiv Zweibrücken, Bestand W 15). Zur Verbesserung ihrer sachlechten Ernährung züchteten die Franzosen im Garten des Gasthauses Kaninchen, die sich zum Leidwesen der Nachbarn unter den Ställen durchbuddelten und die Nachbarschaft unsicher machten. ==== Roth, Heck & Schwinn ==== Es gab beim Nagelwerk von Roth, Heck & Schwinn ein Lager für Russen. Beller, der beim Nagelwerk aufwuchs, erwähnt ein solches Lager, macht aber keine genauen Angaben. Möglicherweise befand es sich in dem Gebäude gegenüber dem Nagelwerk, das 2019 abgerissen wurde.