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wiki:cogger_presse

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 (Zweibrücker Industriekultur, Klaus Meissner, September 2025) (Zweibrücker Industriekultur, Klaus Meissner, September 2025)
  
-[[wiki:druckerpressen|Zurück zur Druckerpressen von Dingler]]+[[wiki:druckerpressen|Zurück zu Druckerpressen von Dingler]]
  
-{{ :wiki:cogger_presse_krebs_s.532_.jpg?400}}Dingler hat auch die Presse von J. Cogger nachgebaut und angeboten. Bei dieser Presse handelt es sich um eine Keilpresse. Zwei Querstege, die radial aus der Spindel am unteren Ende hervortreten, drücken auf ringförmig auf dem Tiegel angeordnete Keile und bewegen so den Tiegel nach unten.+{{ :wiki:cogger_presse_krebs_s.532_.jpg?400}}Dingler hat auch die Presse von J. Cogger nachgebaut und angeboten. Bei dieser Presse handelt es sich um eine Keilpresse. Zwei Nocken, die axial aus einem Kragen um die Spindel am unteren Ende hervortreten, drücken auf ringförmig angeordnete Keile und bewegen so den Tiegel nach unten.
  
-Die Cogger Presse verwendet dabei Keile mit veränderlicher Steigung. Sie sind zu Beginn der Abwärtsbewegung des Tiegels mit großer Steigung (= schneller Hub mit kleiner Kraft) und zum Ende mit kleiner Steigung (= langsamerer Hub bei gleichzeitig steigenden Kräften) ausgeführt. Das kommt dem Drucker entgegen, da der Leerhub zu Anfang schell erfolgen soll und die großen planen Flächen (Tiegel gegen Form) zum Ende große Druckkräfte erfordern.+Die Cogger Presse hat Keile mit veränderlicher Steigung, sie sind zu Beginn der Abwärtsbewegung des Tiegels mit großer Steigung (= schneller Hub mit kleiner Kraft) und zum Ende mit kleiner Steigung (= langsamerer Hub bei gleichzeitig steigenden Kräften) ausgeführt. Das kommt dem Drucker entgegen, da der Leerhub zu Anfang schell erfolgen soll und die großen planen Flächen (Tiegel gegen Form) zum Drucken große Kräfte erfordern. Das Prinzip wurde von de Heine entwickelt(( 
 +T. C. Hansard, //Typographia//, Baldwin, Cradock and Joy, London 1825 
 +)).
  
-Eine Beschreibung dieser Presse mit Angaben zum Mechanismus und dem neuartigen Rahmen liefert Krebs bereits 1827((+Eine deutsche Beschreibung dieser Presse mit Angaben zum Mechanismus und dem neuartigen Rahmen liefert Krebs bereits 1827((
 Krebs, Benjamin, //Handbuch der Buchdruckerkunst//, Frankfurt 1827 Krebs, Benjamin, //Handbuch der Buchdruckerkunst//, Frankfurt 1827
-)). Dieser Beschreibung ist auch das Bild entnommen.+)), dieser Beschreibung ist auch das Bild entnommen.
  
-Die Cogger Presse war in England wohl erfolgreich, aber wie viele Exemplare von Dingler gefertigt wurden ist nicht bekannt. Er bewirbt seine Cogger- Pressen in 3 Tiegelgrößen((+Die Cogger Presse war in England erfolgreich, aber wie viele Exemplare von Dingler gefertigt wurden ist nicht bekannt. Er bewirbt seine Cogger- Pressen in 3 Tiegelgrößen((
 Johann Heinrich Meyer, //Journal für Buchdruckerkunst 1834//, Sp. 122-124 Johann Heinrich Meyer, //Journal für Buchdruckerkunst 1834//, Sp. 122-124
 )), es sind derzeit auch keine erhaltenen Cogger Pressen von Dingler bekannt. )), es sind derzeit auch keine erhaltenen Cogger Pressen von Dingler bekannt.
  
-Der Mechanismus stellt einen weiteren Fortschritt bei der Entwicklung der Tiegelpressen dar, hat aber wegen der internen Reibung noch nicht das angestrebte Ziel erreicht.+Der Mechanismus ist ein weiterer Fortschritt bei der Entwicklung der Tiegelpressen, hat aber wegen der internen Reibung noch nicht das angestrebte Ziel erreicht.
  
-Cogger hat zur gleichen Zeit den Rahmen der Presse neu gestaltet, ein Faktum, das in der Literatur nur unzureichend gewürdigt wird. Cogger löste den monolithischen Rahmen von Stanhope auf und verwendet 2 geschmiedete Zuganker die, durch Röhren verdeckt, die Verbindung zwischen Unter- und Oberbalken der Presse bilden. Er hat dabei noch die bisher verwendete Bauform auf dem "T" des Fundaments ala Stanhope eingesetzt und die geschmiedeten Zuganker bis in das "T" geführt. Erst spätere Konstruktionen (z.B. von Dingler) verwenden die Zuganker nur zwischen Unter- und Oberbalken und haben ein separates Pressenfundament.+Cogger ist nicht der Erfinder des Mechanismus, aber er hat en Rahmen der Presse neu gestaltet, er löst den monolithischen Rahmen (aus einem Stück) von Stanhope auf und verwendet 2 geschmiedete Zuganker die, durch Röhren verdeckt, die Verbindung zwischen Unter- und Oberbalken der Presse bilden. Er hat dabei noch die bisher verwendete Bauform auf dem "T" des Fundaments wie bei Stanhope eingesetzt und die geschmiedeten Zuganker bis in das "T" geführt. Erst spätere Konstruktionen (z.B. von Dingler) verwenden die Zuganker nur zwischen Unter- und Oberbalken und haben ein separates Pressenfundament.
  
 Dingler verwendet die aufgelöste Bauform dann für seine [[wiki:hagar_presse|Hagar]], Zweibrücker und Dinglerpressen. In den Vereinigten Staaten von Amerika verwendet Samuel Rust die aufgelöste Bauform ab 1829 für seine Presse, die er ursprünglich 1821 mit einem monolithischer "Acorn"-Rahmen eingeführt hatte. Die aufgelöste Bauform erlaubt einen deutlich leichteren Transport der Presse, da der schwere Rahmen zerlegt werden kann. Dingler verwendet die aufgelöste Bauform dann für seine [[wiki:hagar_presse|Hagar]], Zweibrücker und Dinglerpressen. In den Vereinigten Staaten von Amerika verwendet Samuel Rust die aufgelöste Bauform ab 1829 für seine Presse, die er ursprünglich 1821 mit einem monolithischer "Acorn"-Rahmen eingeführt hatte. Die aufgelöste Bauform erlaubt einen deutlich leichteren Transport der Presse, da der schwere Rahmen zerlegt werden kann.
  
  
wiki/cogger_presse.1757836369.txt.gz · Zuletzt geändert: 2025/09/14 09:52 von klausm

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